Umweltdaten
Fauna-Flora-Habitat-Gebiete

Landgraben- und Dummeniederung

Beschreibung

Das FFH-Gebiet „Landgraben- und Dummeniederung“ liegt in Ostniedersachsen im kontinental geprägten Wendland und umfasst die vielfältige Niederungslandschaft um Dumme und Landgraben an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Die Dumme entspringt nahe der Ortschaft Harpe und fließt, zum überwiegenden Teil auf der Landesgrenze, zunächst in nördliche, nach der Einmündung des Schnegaer Mühlenbachs in östliche Richtung und nimmt hierbei einige Nebenbäche auf. Wie die von Osten kommenden, stark ausgebauten und künstlich umgelegten Gewässer Lüchower Landgraben und Alter Landgraben mündet die Dumme in die Jeetzel, die in Niedersachsen als FFH-Gebiet 247 „Gewässersystem der Jeetzel mit Quellwäldern“ ausgewiesen ist. Insbesondere im westlichen Gebietsteil entsprechen die Dumme und ihre Nebenbäche Schnegaer Mühlenbach, Clenzer Bach und Köhlener sowie Püggener Mühlenbach über weite Strecken dem Lebensraumtyp der Fließgewässer mit flutender Wasservegetation. Die langsam fließenden, teils naturnah mäandrierenden Bäche und Flüsse des Gebiets sind wertvolle Habitate für verschiedene europaweit bedeutsame Tierarten wie Steinbeißer, Fluss- und Bachneunauge, Schlammpeitzger, Bitterling und Bachmuschel. Die stellenweise vermoorten Niederungen sind großflächig kultiviert und von Acker- und vor allem Grünlandwirtschaft geprägt. Unter extensiver Nutzung haben sich in vielen Bereichen magere Flachland-Mähwiesen und vereinzelt auch Pfeifengraswiesen entwickelt. Erlen-Eschen-Auenwälder, Weiden-Auenwälder und feuchte Hochstaudenfluren strukturieren die Landschaft entlang der Fließgewässer. Insbesondere in den Waldgebieten Gain, Luckauer Holz und Blütlinger Holz werden die Erlen- und Eschenwälder außerdem von feuchten Eichen- und Hainbuchenwäldern ergänzt. Weitere charakteristische Lebensräume der Niederungen finden sich in den vereinzelten, teils naturnahen und nährstoffreichen Stillgewässern, in welchen unter anderem der Kammmolch vorkommt. Die Fließgewässer mit ihren vielfältigen Auen sind überdies wertvolle Habitate für den Fischotter, zahlreiche Libellenarten, zum Beispiel die Vogel-Azurjungfer, sowie die seltenen Schneckenarten Bauchige Windelschnecke und Schmale Windelschnecke. Weitere bedeutsame Lebensräume liegen jenseits der feuchten Auen: Auf sandigen, nährstoffarmen Böden wachsen alte Eichenwälder mit Stieleiche. Auch Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder sind im Gebiet zu finden. Eine Besonderheit stellt ein Vorkommen einer Salzwiese des Binnenlandes bei Schreyahn dar, in welcher teils sehr seltene Pflanzenarten wie die Salz-Bunge wachsen.
Veröffentlicht
Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L338 vom 23.12.2015, Seite 34 (Az: C(2015) 8191)

Arten in Kooperation mit

In diesem Gebiet wurden in den letzten Monaten 9 interessante Arten gesichtet.
Tagfalter (Lepidoptera)
Libellen (Odonata)
Weichtiere (Mollusca)
Fische
Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Pilze (Fungi)
sonstige Gliederfüßer (Arthropoda)
Heuschrecken (Orthoptera)
Wanzen, Pflanzenläuse und Zikaden

Wissen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete gehört zum Thema:

Spezielle europäische Schutzgebiete, die dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Lebensraumtypen (Habitaten) dienen

Quellen und Lizenzen