Umweltdaten
Fauna-Flora-Habitat-Gebiete

Mittlere und Untere Hunte (mit Barneführer Holz und Schreensmoor)

Beschreibung

Das FFH-Gebiet „Mittlere und Untere Hunte (mit Barneführer Holz und Schreensmoor)“ umfasst Mittel- und Unterlauf der Hunte zwischen Ostrittrum im Süden und Elsfleth im Norden. Die Hunte, deren Quellgebiet südlich des Wiehengebirges im FHH-Gebiet 068 „Obere Hunte“ liegt, durchfließt im FFH-Gebiet zunächst die Naturräume Delmenhorster Geest und Hunte-Leda-Moorniederung in nordwestlicher Richtung. In Oldenburg knickt sie nach Osten ab und quert die sich an das Stadtgebiet Oldenburgs anschließenden Wesermarschen, um schließlich bei Elsfleth in die Weser zu münden. Die Hunte fließt im Gebiet in einigen Abschnitten naturnah; über weite Strecken ist der Flusslauf aber begradigt und teils kanalartig ausgebaut. Insbesondere ab Oldenburg ist die Hunte stark verändert und verläuft ausgebaut als Bundeswasserstraße bis zur Weser. Dennoch ist der Fluss von besonderer Bedeutung als Lebensraum und Wanderkorridor verschiedener mitunter streng geschützter Tierarten: Neben dem Steinbeißer finden die beiden anadromen, das heißt als erwachsenes Tier zum Laichen vom Meer in die Binnengewässer wandernde Arten Meerneunauge und Flussneunauge geeignete Habitate. Auch das Bachneunauge, welches im Gegensatz zu seinen beiden vorher genannten Verwandten lebenslang im Süßwasser verbleibt, kommt in der Hunte vor. Begleitet wird der Flusslauf von einer teils vielfältigen Kulturlandschaft aus Grünland- und Ackerflächen, die sich unter anderem an schmale Säume aus Erlen, Weidengebüschen, Röhrichten und Hochstaudenfluren anschließen. Von diesen Habitatstrukturen profitieren sowohl Fischotter als auch Biber. Rechts der Hunte erstrecken sich zwischen Sandhatten und Oldenburg die Osenberge, ein Dünengebiet, in welchem auch das FFH-Gebiet 249 „Tannersand und Gierenberg“ liegt und an welches sich im Übergang zur Hunteniederung Barneführer Holz und Schreensmoor anschließen. Hier haben sich mit Hainsimsen-Buchenwäldern und feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern bedeutende naturnahe Laubwälder erhalten. Kleinflächig finden sich auch Übergänge zu Hartholzauenwäldern und bodensauren Eichenwäldern mit Stieleiche sowie nährstoffreiches Feuchtgrünland.
Veröffentlicht
Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L338 vom 23.12.2015, Seite 688 (Az: C(2015) 8219)

Wissen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete gehört zum Thema:

FFH-Gebiete sind Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Sie bewahren bedrohte Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten, die europaweit geschützt sind.

Grundlage ist die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU. Der zentrale Gedanke: Artenvielfalt lässt sich nur durch ein vernetztes System von Schutzgebieten sichern, das Lebensräume verbindet und langfristigen Schutz ermöglicht.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-ffh-2716-331
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.de
Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 19.11.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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