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Wildlebende heimische Vogelarten sind hier besonders geschützt.
Beschreibung
Das EU-Vogelschutzgebiet „Unteres Eichsfeld“ ist eine halboffene, strukturreiche Kulturlandschaft im niedersächsischen Bergland östlich und südöstlich von Göttingen. Das Gebiet umfasst landwirtschaftlich genutzte Flächen und mehrere ausgedehnte, zum Teil altholzreiche Laubwälder. Im Nordosten bildet der Seeburger See als größtes natürliches Gewässer Südniedersachsens einen Kontrastpunkt. Das Landschaftsbild ist geprägt durch einen hohen Anteil an Grenzlinien zwischen Wald und Offenland sowie durch zahlreiche Kleinstrukturen wie Hecken, Säume und Dorfrandbereiche. Die wertbestimmenden Vogelarten sind Rotmilan, Mittelspecht und Wanderfalke. Für den Rotmilan stellt das Gebiet einen repräsentativen Ausschnitt des niedersächsischen Kernvorkommens dar. Die Art brütet hier in hoher Siedlungsdichte und nutzt dazu bevorzugt die lichten Laubwälder sowie die Feldgehölze des Gebietes. Die angrenzende Offen- und Halboffenlandschaft dient dem Rotmilan als Nahrungsraum für die Jagd nach Kleinsäugern und Vögeln. In den altholzreichen Laubwäldern brütet auch der Mittelspecht. Zur Nahrungssuche ist die Art auf grobborkige Bäume angewiesen, wie sie vor allem in Altholzbeständen zu finden sind. Der Mittelspecht sucht die Bäume ab und stochert mit seinem im Vergleich zum Buntspecht schmächtigeren Schnabel in der Borke nach Insekten. Dem Wanderfalken bietet das Vogelschutzgebiet geeignete Sandsteinfelsen und offene Steinbruchwände als Brutplatz. Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf den oben verlinkten Webseiten der FFH-Gebiete 110 „Reinhäuser Wald“, 138 „Göttinger Wald“, 139 „Seeanger, Retlake, Suhletal“ und 140 „Seeburger See“.