Umweltdaten
EU-Vogelschutzgebiete

Niederungen der Süd- und Mittelradde und der Marka

Beschreibung

Das EU-Vogelschutzgebiet „Niederungen der Süd- und Mittelradde und der Marka“ umfasst zwei schmale Niederungsbereiche der namensgebenden Fließgewässer in den Naturräumen Sögeler Geest (Hümmling) und Cloppenburger Geest. Die als Schmelzwasserrinnen der Saale-Eiszeit entstandenen Niederungen durchziehen die Grundmoränenlandschaft parallel in nordöstlich-südwestlicher Richtung. Nacheiszeitlich vermoorten die Bachauen vielerorts mit der Bildung von Niedermoortorfen und z. T. auch mit regenwassergespeisten Hochmooren, wie z. B. im Hochmoorkomplex der „Bockholter Dose“. Die wiedervernässte, aber stark verbuschte Bockholter Dose ist die Wasserscheide zwischen den beiden im Hochmoor entspringenden Fließgewässern Marka, die nach Norden in die Sagter Ems entwässert, und Mittelradde, die wie die Südradde nach Südwesten zur Hase fließt. Die im Gebiet verbreiteten, ehemals bruchwaldbestandenen Niedermoorstandorte sind seit der Kultivierung im Mittelalter durch gehölzarme Feuchtwiesenlandschaften mit kleinflächigen Röhrichten geprägt. Im 20. Jahrhundert führte die Anlage von Entwässerungsgräben im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft zum heutigen Erscheinungsbild des Vogelschutzgebietes: Die zunehmend trockener werdenden Grünlandflächen wurden vielfach in Ackerland umgewandelt. Um dieses vor Winderosion zu schützen, wurden zudem zahlreiche Feldgehölze als Windschutz angelegt. Die verbliebenen Feuchtwiesen stellen ein wichtiges binnenländisches Brutgebiet für wiesenbrütende Limikolen wie Uferschnepfe und Kiebitz und insbesondere für den Brachvogel dar, der hier eines seiner größeren Brutvorkommen innerhalb Niedersachsens hat. Die Wiesenbrüter sind für die erfolgreiche Brut auf extensiv genutzte, feuchte und damit stocherfähige Wiesen und Weiden angewiesen. Auch die als Naturschutzmaßnahme an der Südradde angelegten flachen Kleingewässer innerhalb der Wiesen, die so genannten Blänken, erhöhen die Attraktivität für Wiesenvögel. Darüber hinaus brütet die für das Vogelschutzgebiet wertbestimmende Wiesenweihe in einzelnen Jahren auf extensiv genutztem Grünland mit höherer Vegetation oder zunehmend auch auf Ackerflächen. Meist ist die Wiesenweihe jedoch lediglich ein Nahrungsgast, der die Wiesen entlang der Mittelradde und der Marka von außerhalb anfliegt. Ein kleiner Teil des Gebietes, die Bockholter Dose, ist auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite des FFH-Gebietes 046 „Markatal mit Bockholter Dose“.

Wissen

EU-Vogelschutzgebiete gehört zum Thema:

Vogelschutzgebiete sind Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks. Sie sichern wichtige Brut-, Rast- und Überwinterungsplätze seltener und gefährdeter Vogelarten. Grundlage ist die EU-Vogelschutzrichtlinie.

Ziel ist es, Lebensräume dauerhaft zu erhalten und die Artenvielfalt der Vogelwelt zu schützen – ein wichtiger Beitrag zur Vielfalt der europäischen Vogelwelt.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-bsg-v66
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/
Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 29.09.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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