Umweltdaten
EU-Vogelschutzgebiete

Hunteniederung

Beschreibung

Das EU-Vogelschutzgebiet „Hunteniederung“ liegt östlich von Oldenburg im Naturraum Wesermarschen. Die Niederungsflächen schließen im Süden den eingedeichten und tidebeeinflussten Flusslauf der Hunte ein. Das Vogelschutzgebiet befindet sich teilweise knapp unter dem Meeresspiegel und ist daher stark durch verschiedene Feuchtlebensräume geprägt. Im westlichsten der durch Deiche gegliederten Polderbereiche liegen die Bornhorster Huntewiesen. Diese extensiv beweideten und gemähten Feucht- und Nasswiesen sind von zahlreichen gut strukturierten Gräben durchzogen. Östlich schließt sich der Moorhauser Polder an, der oft bis ins späte Frühjahr ausgedehnte Flachwasserbereiche aufweist. In der östlichen Gebietshälfte liegt der trockenere und teilweise intensiv ackerbaulich genutzte Gellener Polder sowie das ehemalige Teichgut Fährbucht mit mehreren röhricht- und gehölzbestandenen Stillgewässern. Mit der Inbetriebnahme des Huntesperrwerkes bei Elsfleth im Jahre 1979 verloren die Polderflächen in der Hunteniederung ihre Bedeutung für den Schutz der Stadt Oldenburg vor schweren Sturmfluten. Gleichzeitig verloren die Wiesen durch den Wegfall der winterlichen Überstauung wichtige Lebensraumqualitäten für Gastvögel und Wiesenbrüter. In den Bornhorster Huntewiesen sowie im Moorhauser Polder können die Wasserstände mit Hilfe technischer Bauwerke durch Flutung mit Huntewasser bzw. durch Aufstau von Niederschlägen aktiv im Sinne der Vogelwelt reguliert werden. Insbesondere imNSG Bornhorster Huntewiesenkonnten 2013 mit Hilfe des im Rahmen desLIFE-Projektes Wiesenvögelerrichteten Stauwehres bedeutsame Feuchtgrünlandlebensräume geschaffen und so deutliche Bestandszunahmen der Wiesenvögel und eine Erhöhung der Bruterfolge erreicht werden. Die Hunteniederung ist ein wichtiges Brutgebiet für Wiesenvögel wie Kiebitz, Uferschnepfe, Brachvogel, Rotschenkel (die vorgenannten sind wertbestimmend), Bekassine sowie für Feldlerche und Wiesenpieper. Auch für den auf spät gemähte Wiesen und Säume angewiesenen Wachtelkönig stellt das Gebiet einen geeigneten Lebensraum dar. Weiterhin sind die Flächen als Rast- bzw. Überwinterungsgebiet für zahlreiche Wasser- und Watvögel von herausragender Bedeutung. Wertbestimmende Gastvögel sind Zwergschwan, Pfeifente sowie die auch in der Hunteniederung brütende Löffelente. Das Gebiet ist zugleich Projektgebiet desintegrierten LIFE-Projektes „GrassBirdHabitats“und bis 2024 Teil desLIFE+ Natur-Projektes „Wiesenvögel. Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 174 „Mittlere und Untere Hunte (mit Barneführer Holz und Schreensmoor)“.

Wissen

EU-Vogelschutzgebiete gehört zum Thema:

Heimische wild lebende Vogelarten sollen in ihren 71 natürlichen Verbreitungsgebieten und Lebensräumen erhalten bleiben

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-bsg-v11
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/
Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 29.09.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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