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Hier gelten gesetzlich geregelte Schutz- und Entwicklungsziele
Beschreibung
Das Landschaftsschutzgebiet „Fehntjer Tief und Umgebung Süd“ dient, zusammen mit den NaturschutzgebietenWE 201 „Fehntjer Tief und Umgebung Nord“undWE 209 „Fehntjer Tief und Umgebung Süd“sowie dem LandschaftsschutzgebietAUR 33 „Fehntjer Tief und Umgebung Nord“, dem Schutz der Fehntjer Tief-Niederung. Diese setzt sich vor allem aus den Niederungen der Fließgewässer Krummes Tief, Flumm und Bagbander Tief zusammen, die sich zum Fehntjer Tief vereinigen. Die Fehntjer Tief-Niederung ist ein repräsentativer Bereich für eine vermoorte Flussniederung mit Feuchtwiesen und Weiden auf organogenem, von Grundwasser beeinflusstem Boden im tiefliegenden Übergangsbereich zwischen Geest und Marsch. Charakterisiert wird die Niederung durch vielfältige Lebensräume wie Feuchtwiesen, mäßig intensiv bewirtschaftete, bodenfeuchte Mähweiden, natürliche Fließ- und Stillgewässer, Gräben/Kanäle, Röhrichte, Seggenriede, Hochstaudenfluren und Feuchtgebüsche. In Teilbereichen kommen Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie wie Pfeifengraswiesen und Borstgrasrasen vor, die zusammen mit extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen einen essentiellen Beitrag zur Erhaltung der Wiesenvogelpopulation leisten. Aufgrund des weitgehenden Fehlens vertikaler Strukturen ist das Gebiet in der Emsmarsch durch seine Offenheit und Weite geprägt. Daher gehört es, in Verbindung mit weiteren Teilen der Emsmarsch, zu den avifaunistisch bedeutenden Gebieten im westlichen Niedersachsen. Nach Osten schließt die Niederung des Bagbander Tiefs an, welche nördlich und südlich in die Wallheckenbereiche der Geest übergeht. Aufgrund der Heterogenität lassen sich verschiedene Teilgebiete klar voneinander abgrenzen: Oldersumer Sieltief/Fehntjer Tief, Östlich der Bundesautobahn, Pudde-/Kielweg, Boekzeteler Meer Süd und Bagbander Tief. Bei den Gewässern imTeilgebiet „Oldersumer Sieltief/Fehntjer Tief“handelt es sich um sehr langsam fließende Flüsse der Marschen. Die Ufervegetation besteht größtenteils aus Schilf-/Röhrichtbeständen und Gras-/Staudenfluren feuchter Standorte. Angrenzend dominiert Intensivgrünland feuchter Standorte. Die Gewässer selber weisen u. a. Bestände von Gelber Teichrose(Nuphar lutea), Weißer Seerose(Nymphaea alba)und Großmuscheln, wie Gemeine Teichmuschel(Anodonta cygena)und Malermuschel(Unio pictorum), auf. In denTeilgebieten "Heikelandsweg" sowie „Östlich der Bundesautobahn“dominiert intensiv genutztes Grünland das Landschaftsbild. Als Teil des Vogelschutzgebietes ist es Brut- und Nahrungsraum für Limikolen wie Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz, Uferschnepfe und Austernfischer. DasTeilgebiet „Pudde-/Kielweg“zeichnet sich überwiegend durch intensiv genutztes Grünland aus und wird von Gräben und Grüppen, teilweise mit Schilf-/Röhrichtbeständen, durchzogen. Die Gewässer weisen Vorkommen von Amphibien wie z. B. Seefroschauf. An Brutvögeln kommen vor allem Kiebitzund Großer Brachvogel vor. Es ist ein wichtiges Nahrungshabitat für rastende Regenbrachvögel. Im Süden wird das Teilgebiet vom Rorichumer Tief begrenzt, in dem die FFH-Anhang-II Fischart Steinbeißervorkommt. DasTeilgebiet „Greetje-/ Tweedemeer"wird durch die verlandeten Niedermoorseen geprägt, deren Wasserflächen wiederhergestellt worden sind. Die Ufer des Stillgewässers werden von durchfluteten Schilf-/ Röhrichtbeständen eingenommen. Westlich und östlich davon grenzen intensiv genutzte Grünlandflächen an. Im westlichen Bereich sind die Flächen periodisch sehr feucht und werden insbesondere von Gastvögeln, wie Bläss-, Grau- sowie Weißwangengans genutzt. ImTeilgebiet „Boekzeteler Meer Süd“überwiegt mäßig bis intensiv genutztes Grünland, nur im Südosten kommen Ackerflächen vor. Das Teilgebiet wird als Rast- und Nahrungshabitat vor allem von Bläss-, Grau-sowie Weißwangengansgenutzt und steht in direkter Verbindung mit dem nördlich angrenzenden „Boekzeteler Meer“, welches als Schlafplatz dieser Arten dient. DasBagbander Tiefzeichnet sich durch seinen Gewässerrandstreifen mit Röhrichten aus. Das Gewässer gehört zu den europäisch geschützten Lebensraumtypen und wird als „Fließgewässer mit flutender Wasservegetation“ (LRT 3260) bezeichnet. Im Teilgebiet „Bagbander Tief“ und zum Teil in seinen Nebengewässern kommen die FFH-Anhang-II-Fischarten Steinbeißerund Schlammpeitzgervor. Im Bereich Bagbander Tief/Sauteler Kanal wurde durch Rückdeichung ein Retentionsraum geschaffen, der der Sukzession überlassen ist. Es entwickeln sich Gebüsche aus Schwarzerleund Weiden. Das Landschaftsschutzgebiet dient dem Schutz desFFH-Gebietes 005 "Fehntjer Tief und Umgebung"sowie desEU-Vogelschutzgebietes V07 "Fehntjer Tief". Zuständig ist derLandkreis Leerals untere Naturschutzbehörde.
Wissen
Landschaftsschutzgebiete gehört zum Thema:
Ziel ist der Schutz unter naturwissenschaftlich-ökologischen als auch kulturell-sozialen Gesichtspunkten