Umweltdaten
Fauna-Flora-Habitat-Gebiete

Kammmolch-Biotop Tagebau Haverlahwiese

Beschreibung

Das FFH-Gebiet „Kammmolch-Biotop Tagebau Haverlahwiese“ umfasst einen ehemaligen Tagebau südlich von Salzgitter im Innerstebergland. Hier wurde seit dem 19. Jahrhundert Eisenerz gewonnen, sodass das Gebiet heute in seinem Relief und in seiner Bodenbeschaffenheit maßgeblich durch Zeugnisse dieses Abbaus gekennzeichnet ist. Auf den stark überprägten, sekundären Standorten haben sich zumeist Offenbiotope entwickelt, in denen mehrere kleine und große Stillgewässern liegen. In kleinen Bereichen kommen Kalktrockenrasen und ihrer Verbuschungsstadien vor. Von den lichten und warmen Habitaten profitieren verschiedene Insektenarten, zu denen unter anderem die gefährdeten Heuschrecken Blauflügelige Sandschrecke und Blauflügelige Ödlandschrecke gehören. An einer alten Abraumhalde ist kleinräumig eine Salzwiese des Binnenlandes mit ihren charakteristischen salztoleranten Pflanzengemeinschaften ausgebildet. Die Stillgewässer des Gebiets sind von besonderer Bedeutung für mehrere Amphibienarten. Durch die reich strukturierten Uferbereiche der kleineren und größeren Teiche findet der streng geschützte Kammmolch geeignete Habitate. Auch die gefährdete Kreuzkröte kommt in dem Gebiet mit seinem kleinräumigen Mosaik aus Rohböden, halboffenen Vegetationsstrukturen und Feuchthabitaten vor.
Veröffentlicht
Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L338 vom 23.12.2015, Seite 34 (Az: C(2015) 8191)

Wissen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete gehört zum Thema:

FFH-Gebiete sind Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Sie bewahren bedrohte Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten, die europaweit geschützt sind.

Grundlage ist die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU. Der zentrale Gedanke: Artenvielfalt lässt sich nur durch ein vernetztes System von Schutzgebieten sichern, das Lebensräume verbindet und langfristigen Schutz ermöglicht.

Quellen und Lizenzen