Umweltdaten
Fauna-Flora-Habitat-Gebiete

Böhme

Beschreibung

Das FFH-Gebiet „Böhme“ umfasst den gleichnamigen Bach- bzw. kleinen Flusslauf zwischen Heber und der Ortschaft Böhme sowie die Unterläufe einiger Nebenbäche. Das Quellgebiet der Böhme liegt innerhalb des FFH-Gebiet 070 „Lüneburger Heide“ im Pietzmoor. Sie durchfließt den Naturraum Südheide zunächst in südlicher, später in südwestlicher Richtung, um dann in der Aller-Talsandebene bei Böhme in die hier als FFH-Gebiet 090 „Aller (mit Barnbruch), untere Leine, untere Oker“ ausgewiesene Aller zu münden. Über weite Strecken entspricht die Böhme dem Lebensraumtyp der Fließgewässer mit flutender Wasservegetation. Sie ist, auch durch die Anbindung an das Fließgewässernetz der Aller, ein bedeutender Lebensraum für die Groppe, einen am Gewässergrund lebenden Kleinfisch,sowieeinige besonders geschützte Arten wie Fluss- und Bachneunauge. Auch für den Fischotter und verschiedene Libellenarten wie die Grüne Flussjungfer sind die Habitate in und an dem kleinen mäandernden Geestfluss bedeutsam. Die Böhme wird unter anderem von naturnahen Auenwäldern mit Erlen und Eschen begleitet, die insbesondere am Oberlauf größere Bestände ausbilden und zur Strukturvielfalt in der Aue beitragen. In einigen Bereichen trennt ein schmaler Saum feuchter Hochstaudenfluren den Bachlauf von der überwiegend durch weite Grünlandflächen geprägten Niederungslandschaft. Neben Intensivgrünland und nährstoffreichen Nasswiesen haben sich unter extensiver Nutzung auch magere Flachland-Mähwiesen erhalten. Insbesondere am Unterlauf liegen mehrere naturnahe und nährstoffreiche Stillgewässer. Bei Bad Fallingbostel hat sich die sonst von flachwelligen Geestböden begleitete Böhme vergleichsweise tief in die Geländeoberfläche eingeschnitten. Hier kommen auf lehmigen, teils basenreichen Hängen, zum Beispiel an der Lieth, naturnahe Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder vor. Weitere charakteristische Lebensräume der niedersächsischen Geest finden sich in zumeist kleineren Vorkommen entlang der Böhme: Trockene, von Besenheide geprägte Zwergstrauchheiden, vereinzelte Wacholderbestände, bodensaure Eichenwälder sowie kleinflächig vermoorte Bereiche mit Moorwäldern oder, bei Huckenrieth, mit lebenden Hochmooren und dystrophen Stillgewässern ergänzen die typischen Auenlebensräume und schaffen eine Habitatvielfalt, von der verschiedenste Tier- und Pflanzenarten profitieren.
Veröffentlicht
Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L338 vom 23.12.2015, Seite 688 (Az: C(2015) 8219)

Wissen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete gehört zum Thema:

FFH-Gebiete sind Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Sie bewahren bedrohte Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten, die europaweit geschützt sind.

Grundlage ist die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU. Der zentrale Gedanke: Artenvielfalt lässt sich nur durch ein vernetztes System von Schutzgebieten sichern, das Lebensräume verbindet und langfristigen Schutz ermöglicht.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-ffh-2924-301
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.de
Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 29.10.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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