Umweltdaten
Fauna-Flora-Habitat-Gebiete

Esterweger Dose

Beschreibung

Das FFH-Gebiet „Esterweger Dose“ besteht aus zwei Teilgebieten innerhalb des gleichnamigen stark degradierten Hochmoors in der Hunte-Leda-Moorniederung östlich von Papenburg. Das Hochmoor bildete in seiner ursprünglichen Ausdehnung noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts das größte zusammenhängende Regenmoorgebiet Mitteleuropas mit Torfmächtigkeiten von bis zu 13 Metern. Ab 1959 wurde das Gebiet entwässert und durch industriellen Torfabbau zunehmend beeinträchtigt. Während außerhalb des FFH-Gebietes auch heute noch großflächig Torf abgebaut wird, liegen innerhalb der Schutzgebietsgrenzen renaturierte, mittlerweile aus der Nutzung genommene und wiedervernässte Flächen. Südwestlich der Esterweger Dose liegt das ebenfalls zum ehemaligen Hochmoorkomplex gehörende FFH-Gebiet 159 „Leegmoor“. Im südlichen Teilgebiet dominieren Flächen, die dem Lebensraumtyp der renaturierungsfähigen, degradierten Hochmoore entsprechen. Auf den Torfböden kommen stellenweise für Hochmoore charakteristische Pflanzenarten vor, zum Beispiel das an einem Standort wachsende Braune Schnabelried. Kleinflächig mischen sich in die weitläufigen degradierten Hochmoorflächen torfmoosreiche Übergangs- und Schwingrasenmoore sowie feuchte Pfeifengraswiesen, in welchen vereinzelt die Weiße Waldhyazinthe, eine stark gefährdete Orchideenart, wächst. Das nördliche Teilgebiet ist durch einen Wechsel von Übergangs- und Schwingrasenmooren und feuchten Heiden mit Glockenheide geprägt. Stellenweise liegen in den ehemaligen Torfstichen dystrophe, also nährstoffarme, durch Huminstoffe braun gefärbte Stillgewässer. Auf wenigen stärker entwässerten Standorten sind trockene Heiden ausgebildet. Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V14 „Esterweger Dose“.
Veröffentlicht
Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L338 vom 23.12.2015, Seite 688 (Az: C(2015) 8219)

Arten in Kooperation mit

In diesem Gebiet wurden in den letzten Monaten 4 interessante Arten gesichtet.
Vögel (Aves)
Reptilien und Amphibien (Herpetofauna)
Nachtfalter (Lepidoptera)
Gefäßpflanzen (Tracheophyta)

Wissen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete gehört zum Thema:

FFH-Gebiete sind Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Sie bewahren bedrohte Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten, die europaweit geschützt sind.

Grundlage ist die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU. Der zentrale Gedanke: Artenvielfalt lässt sich nur durch ein vernetztes System von Schutzgebieten sichern, das Lebensräume verbindet und langfristigen Schutz ermöglicht.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-ffh-2911-302
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.de
Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 29.10.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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