Umweltdaten
EU-Vogelschutzgebiete

Ostfriesische Seemarsch zwischen Norden und Esens

Beschreibung

Das EU-Vogelschutzgebiet „Ostfriesische Seemarsch zwischen Norden und Esens“ grenzt – nur vom Hauptdeich getrennt – binnendeichs an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer an, der alsEU-Vogelschutzgebiet V01ausgewiesen ist. Der überwiegend etwa zwei bis drei Kilometer landeinwärts reichende Ausschnitt der Küstenmarsch ist durch intensive Landwirtschaft geprägt. Insbesondere die fruchtbaren Böden der deichnahen jungen Marsch werden überwiegend ackerbaulich genutzt. Die Acker- und Grünlandflächen werden durch ein dichtes Netz von schilfbestandenen Gräben und Sielen entwässert. Die Landschaft hat einen ausgeprägten Offenlandcharakter, in dem sich der Baumbestand auf die Grundstücke der verstreut liegenden Einzelhöfe beschränkt. Ein weiteres Merkmal des Vogelschutzgebietes sind naturnahe Stillgewässer in ehemaligen Kleientnahmestellen, den so genannten Pütten. Durch die Nähe zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sind die Marschflächen für zahlreiche Wat- und Wasservögel von zentraler Bedeutung. Sie dienen als Nahrungsraum oder Hochwasserrastplatz, wenn die nahe gelegenen, nahrungsreichen Wattflächen während des Tide-Hochwassers überspült sind. Wertbestimmende Rast- und Nahrungsgäste für das Vogelschutzgebiet sind Goldregenpfeifer, Brachvogel und Weißwangengans sowie Lach- und Sturmmöwe. Die störungsarme Landschaft der ostfriesischen Seemarsch ist für die Zug- und Gastvögel wichtig, um z. B. Nahrungsreserven für den Zug in die Brutgebiete anzulegen. Die mit Altschilf bestandenen Gräben bieten geeignete Bedingungen für Röhricht bewohnende Arten wie Blaukehlchen und Schilfrohrsänger. Beide Arten erreichen im Gebiet einen der höchsten Brutbestände innerhalb der niedersächsischen Vogelschutzgebiete. Auch für die in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Wiesenweihe ist die Marsch ein wichtiges Brut- und Nahrungsgebiet. Ursprünglich brütete die Art ihrem Namen entsprechend in den selten gewordenen Wiesen der feuchten Niederungen. Inzwischen werden die Nester zunehmend, wie hier im Vogelschutzgebiet, gut versteckt am Boden in Getreidefeldern angelegt. Auf einer extensiv genutzten Grünlandfläche östlich des Flugplatzes Norden-Norddeich finden sich hohe Bestände des Kiebitzes sowie neuerdings auch ein Vorkommen der Uferschnepfe. Feuchte Senken und ein Flachgewässer innerhalb einer ausgedehnten Feuchtwiese bietet Wiesenbrütern einen geeigneten Brutlebensraum.

Arten in Kooperation mit

In diesem Gebiet wurden in den letzten Monaten 7 interessante Arten gesichtet.
Vögel (Aves)
Insekten (Insecta: sonstige Ordn.)
Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Wanzen, Pflanzenläuse und Zikaden
Käfer (Coleoptera)
Hautflügler (Hymenoptera)
Fliegen und Mücken (Diptera)

Wissen

EU-Vogelschutzgebiete gehört zum Thema:

Vogelschutzgebiete sind Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks. Sie sichern wichtige Brut-, Rast- und Überwinterungsplätze seltener und gefährdeter Vogelarten. Grundlage ist die EU-Vogelschutzrichtlinie.

Ziel ist es, Lebensräume dauerhaft zu erhalten und die Artenvielfalt der Vogelwelt zu schützen – ein wichtiger Beitrag zur Vielfalt der europäischen Vogelwelt.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-bsg-v63
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/
Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 29.09.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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