Umweltdaten
Landschaftsschutzgebiete

FFH-Gebiet Fledermauslebensraum Wiehengebirge bei Osnabrück

Beschreibung

Das Gebiet umfasst Teile des von Nordwesten nach Südosten verlaufenden Hauptzuges des Wiehengebirges und besteht aus drei Teilflächen, die insgesamt durch größere Höhenunterschiede und eine hohe Reliefenergie gekennzeichnet sind. Es ist weitgehend bewaldet, Laubwaldbestände nehmen gut ein Drittel der Gesamtfläche ein, Nadelholzbestände die Hälfte. Unter den Laubwaldgesellschaften herrschen bodensaure und mesophile Buchenwälder vor. Hinzu kommen überwiegend feuchte, zumeist basenarme Eichen-Hainbuchenwälder und Erlen-Eschenwälder sowie eine Reihe weiterer Waldgesellschaften bzw. Forstkulturen aus größtenteils einheimischen Laubholzarten. Grünland nimmt ca. 5 % der Gesamtfläche ein, wobei artenarmes Intensivgrünland vorherrscht. Mit geringeren Flächenanteilen sind auch mesophiles Grünland sowie Nassgrünland, Grünlandeinsaaten und Ackernutzung zu finden. Bei den im Gebiet entspringenden kleinen Bächen handelt es sich vorwiegend um naturnahe Bäche mit Feinsubstrat. Stillgewässer beschränken sich auf naturnahe Abgrabungsgewässer, Waldtümpel und einzelne naturferne Gewässer. Unter den Säugetieren sind die Fledermäuse und hier insbesondere das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus hervorzuheben. Das Gebiet besitzt eine besondere Bedeutung als quartiernahes Jagdgebiet der Weibchen aus der in Kirche in Engter beheimateten Mausohrkolonie (FFH-Gebiet 335). Etwa ein Viertel der Gesamtwaldfläche ist strukturell für die von den Großen Mausohren bevorzugt ausgeübte Bodenjagd auf überwiegend flugunfähige Laufkäfer geeignet. Darüber hinaus befinden sich im LSG Männchen- und Paarungsquartiere. Am West- und Ostrand des Schutzgebiets lebt je eine Kolonie der Bechsteinfledermaus, deren Wochenstubenquartiere im Wald liegen. Weitere im Gebiet vorkommende Fledermausarten sind u. a. Großer und Kleiner Abendsegler, Braunes Langohr, Fransenfledermaus, Große und Kleine Bartfledermaus. Das Gebiet bietet Lebensraum auch für zahllose andere waldbewohnende Tierarten, wie z. B. für alt- und totholzbewohnende Käfer, Spechtarten (Schwarz- und Mittelspecht) sowie für weitere Säugetierarten. Aufgrund der Habitatstrukturen werden die Wälder als potenzieller Wiederbesiedlungsraum der Wildkatze angesehen. Ebenso enthalten offene Tongrubenränder, Waldlichtungen und -ränder Teillebensräume für Reptilien, wie z. B. Waldeidechsen und Blindschleichen. Die vorhandenen Gewässer ermöglichen das Vorkommen von Amphibien, darunter auch der Kammmolch. Das Landschaftsschutzgebiet dient dem Schutz desFFH-Gebietes 446 "Fledermauslebensraum Wiehengebirge bei Osnabrück". Zuständig ist derLandkreis Osnabrückals untere Naturschutzbehörde.

Wissen

Landschaftsschutzgebiete gehört zum Thema:

Landschaftsschutzgebiete bewahren die Vielfalt und Einzigartigkeit unserer Natur- und Kulturlandschaften. Sie schützen wichtige Lebensräume und erhalten charakteristische Landschaftsbilder.

Sie bieten Raum für Erholung und ermöglichen eine nachhaltige Nutzung – etwa durch umweltfreundliche Landwirtschaft, nachhaltige Forstwirtschaft oder sanften Tourismus. So verbinden sie den Schutz der Landschaft mit einer verantwortungsvollen Nutzung. In Deutschland gibt es über 8.900 Landschaftsschutzgebiete.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-lsg-lsg-os-00061
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