Umweltdaten
Fauna-Flora-Habitat-Gebiete

Reinhäuser Wald

Beschreibung

Das FFH-Gebiet „Reinhäuser Wald“ umfasst insbesondere naturnahe Laubwälder auf der gleichnamigen Erhebung südlich von Göttingen. Zum größten Teil liegt das Gebiet im Naturraum Göttingen-Northeimer Wald, der unter anderem durch seine aus Gesteinen des Erdmittelalters aufgebauten Höhenzüge charakterisiert ist. Im Reinhäuser Wald wird das geologische Ausgangsmaterial vorwiegend aus silikatischen Gesteinen des Buntsandstein gebildet. Flächenmäßig dominieren im Gebiet ausgedehnte bodensaure Hainsimsen-Buchenwälder, die auf basenreicheren Böden in Waldmeister-Buchenwälder übergehen. Die vielfältigen Laubwälder werden von dem Großen Mausohr als Jagdrevier genutzt, welches unter anderem im nahegelegenen Duderstadt ein Sommer- und Wochenstubenquartier besitzt. An kleineren naturnahen Bächen und an anderen feuchten Standorten sind kleine Auenwälder mit Erlen und Eschen sowie Eichen-Hainbuchenwälder ausgebildet. Die Fließgewässer sind ein geeigneter Lebensraum für die europaweit bedeutsame Groppe, einen am Gewässergrund lebenden Kleinfisch. Zahlreiche Silikatfelsen mit artenreicher Felsspaltenvegetation sind im Gebiet von besonderer Bedeutung. An den teils zerklüfteten Einzelfelsen und Felsformationen mit Spalten und Nischen wachsen einige mitunter gefährdete Moos-, Farn- und Flechtenarten. Neben dem stark gefährdeten Silikatliebenden Braunen Streifenfarn kommt im Gebiet auch der streng geschützte Prächtige Dünnfarn vor. Dieser Farn bildet in Niedersachsen zumeist keine Farnwedel aus, sondern verbleibt und vermehrt sich als unauffällige fädige Pflanze im sogenannten Gametophytenstadium. Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V19 „Unteres Eichsfeld“.
Veröffentlicht
Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L338 vom 23.12.2015, Seite 34 (Az: C(2015) 8191)

Wissen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete gehört zum Thema:

FFH-Gebiete sind Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Sie bewahren bedrohte Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten, die europaweit geschützt sind.

Grundlage ist die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU. Der zentrale Gedanke: Artenvielfalt lässt sich nur durch ein vernetztes System von Schutzgebieten sichern, das Lebensräume verbindet und langfristigen Schutz ermöglicht.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-ffh-4525-331
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.de
Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 17.12.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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