Umweltdaten
Fauna-Flora-Habitat-Gebiete

Mergelgrube bei Hannover

Beschreibung

Das FFH-Gebiet „Mergelgrube bei Hannover“ liegt im hannoverschen Stadtteil Misburg und umfasst eine durch den Abbau von Kalkmergel entstandene Grube, auf deren Grund sich durch Pflegemaßnahmen und Wasserstandsregulierungen wertvolle Habitate entwickeln und erhalten konnten. Aufgrund der hier oberflächlich anstehenden Gesteine der Oberkreide prägen insbesondere Lebensgemeinschaften trockener bis feuchter Kalkstandorten das kleine Gebiet, welche im Naturraum Braunschweig-Hildesheimer Lössbörde vergleichsweise selten zu finden sind. Die Mergelgrube bietet Sekundärstandorte für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, die natürlicherweise noch in den 1950er Jahren in den typischen Kalkniedermooren und Gewässern des angrenzenden Seckbruchs vorkamen. Zwischen jungen Pionierwäldern und Weidengebüschen finden sich auf der Grubensohle flache Tümpel, Röhrichte sowie von Offenbodenbereichen durchsetzte Gras- und Staudenfluren. Die Tümpel, welche je nach Wasserstand eine unterschiedliche Ausdehnung aufweisen können, entsprechen teilweise dem Lebensraumtyp der kalkhaltigen Stillgewässer mit Armleuchteralgen. Auf nassen Böden haben sich außerdem kleine kalkreiche Niedermoore entwickelt. In und an den Feuchtbiotopen kommen neben verschiedenen Amphibien- und Insektenarten auch einige botanische Besonderheiten vor, zu welchen die stark gefährdeten Pflanzenarten Stumpfblütige Binse und Gefärbtes Laichkraut gehören.
Veröffentlicht
Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L338 vom 23.12.2015, Seite 688 (Az: C(2015) 8219)

Wissen

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete gehört zum Thema:

FFH-Gebiete sind Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Sie bewahren bedrohte Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten, die europaweit geschützt sind.

Grundlage ist die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU. Der zentrale Gedanke: Artenvielfalt lässt sich nur durch ein vernetztes System von Schutzgebieten sichern, das Lebensräume verbindet und langfristigen Schutz ermöglicht.

Quellen und Lizenzen