Umweltdaten
EU-Vogelschutzgebiete

Butjadingen

Beschreibung

Das EU-Vogelschutzgebiet „Butjadingen“ liegt binnendeichs im Nordosten der Halbinsel Butjadingen in der Wesermarsch. Im Osten des Gebiets liegt der Mündungstrichter der Weser, seewärtig grenzt das Gebiet an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer an, welcher alsEU-Vogelschutzgebiet V01ausgewiesen ist. Das ebene Marschenland wird von weitläufigem Grünland geprägt, das überwiegend intensiv bewirtschaftet und von einem dichten Netz aus Grüppen, Gräben, Sielen und Kanälen durchzogen wird. Der Wasserstand im Grabensystem wird mit einem hohen Aufwand ganzjährig über Sielpumpen gesteuert. Im regenreichen Winter wird entwässert. In den trockenen Sommermonaten wird der Wasserstand in den Gräben über regelmäßige Zuwässerungs-Kampagnen gehalten, denn für die in der Region vorherrschende Milchviehhaltung dienen die Gräben als natürliche Weidebegrenzung und Viehtränke. Entlang der Gewässer können schmale Röhrichtsäume entwickelt sein. Gehölze wie Baumbestände und Gebüsche kommen vor allem entlang von Wegen, Straßen und an den eingestreuten Einzelgehöften vor. Es besteht eine enge ökologische Wechselbeziehung zwischen dem Vogelschutzgebiet und dem angrenzenden Wattenmeer. So ist das Gebiet als Nahrungsraum und Hochwasserrastplatz für Gastvogelarten wie Watvögel und Möwen von hoher Bedeutung, wenn die nahe gelegenen, nahrungsreichen Wattflächen während des Tide-Hochwassers überspült sind. Für Gänse sind die Grünländer im Gebiet am Tage Rastplatz und Nahrungshabitat. Für die Nacht suchen sie Schlafplätze im Wattenmeer auf. Wertbestimmende Rastvögel sind Blässgans, Graugans, Weißwangengans, Goldregenpfeifer, Kiebitz und Sturmmöwe. Die Bestände der Weißwangengans erreichen in den Wintermonaten regelmäßig internationale Bedeutung. Sie stärken sich im Vogelschutzgebiet mit proteinreichen Gräsern für den Zug in die Brutgebiete, die häufig in der nordischen Tundraregion liegen. Weiterhin sind die Grünlandkomplexe als Brutlebensraum für Wiesenlimikolen bedeutend. Individuenreich sind dabei die Brutvorkommen von Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel. Besonders diese Arten profitieren von einer extensiven Grünlandbewirtschaftung, die in dem Gebiet bisher nur zu geringen Flächenanteilen, vor allem im Ostteil des Gebietes, praktiziert wird. Zur Unterstützung der Umsetzung der Wiesenvogelschutzziele ist das Gebiet seit 2011 Projektgebiet desLIFE+ Natur-Projektes „Wiesenvögel, das bis 2025 abgeschlossen wird, und des aktuell laufendenintegrierten LIFE-Projektes „GrassBirdHabitats“.

Wissen

EU-Vogelschutzgebiete gehört zum Thema:

Vogelschutzgebiete sind Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks. Sie sichern wichtige Brut-, Rast- und Überwinterungsplätze seltener und gefährdeter Vogelarten. Grundlage ist die EU-Vogelschutzrichtlinie.

Ziel ist es, Lebensräume dauerhaft zu erhalten und die Artenvielfalt der Vogelwelt zu schützen – ein wichtiger Beitrag zur Vielfalt der europäischen Vogelwelt.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-bsg-v65
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/
Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 29.09.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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