Umweltdaten
EU-Vogelschutzgebiete

Dalum-Wietmarscher Moor und Georgsdorfer Moor

Beschreibung

Das EU-Vogelschutzgebiet „Dalum-Wietmarscher Moor und Georgsdorfer Moor“ besteht aus zwei Teilgebieten nordwestlich von Lingen (Ems) zwischen Ems und niederländischer Grenze. Es handelt sich um überwiegend abgetorfte Restflächen am südlichen Rand des ehemals großflächig zusammenhängenden Hochmoorkomplexes Bourtanger Moor. Seit 2016 ist im gesamten Vogelschutzgebiet der industrielle Torfabbau beendet. Abschnittsweise wurde bereits zuvor über viele Jahre in zunehmend mehr Poldern aus Torfdämmen eine Renaturierung der vegetationslosen Torfflächen durch Wiedervernässung eingeleitet. Entsprechend unterschiedlich zeigen sich die Sukzessionsstadien. Den größten Flächenanteil nehmen flach aufgestaute Wasserflächen ein. Die so entstandene Gewässerlandschaft ist für Hochmoore untypisch, bietet jedoch als Nahrungsfläche und als Schlafplatz verschiedenen Vogelarten, wie z. B. der Krickente, wertvolle Ersatzlebensräume. In älteren Abschnitten konnten sich bereits Wollgräser und Torfmoose etablieren. Vielfach dominieren jedoch auch dichte Pfeifengras- und Moorheidestadien, die zum Schutz vor aufkommenden Birkenbewuchs regelmäßig durch Pflegemaßnahmen und Schafbeweidung freigehalten werden. In den Randbereichen finden sich neben pfeifengrasreichen Moorwäldern mit Birken und Kiefern sowie Brachflächen mit jungen Gehölzen auch extensiv genutztes Grünland, Intensivgrünland und Ackerflächen. Die beiden Moore sind ein wichtiges Brutgebiet für Vogelarten der Hochmoore und der Feuchtwiesen. Wertbestimmende Arten des Vogelschutzgebietes sind auch die Wat- und Wiesenvögel Brachvogel, Kiebitz und Rotschenkel. Alle diese Arten weisen im Gebiet Bestandsrückgänge auf. Beispielsweise ist dies auf Lebensraumveränderungen im Zuge der Wiedervernässung zurückzuführen. Die aufkommenden hochwüchsigen Pfeifengrasfluren verdrängen die für die Brut günstigeren frühen Sukzessionsstadien mit lückiger Vegetation und die häufig zu trockenen Frühjahre erschweren die Nahrungssuche durch Verlust feuchter, stocherfähiger Böden. Aber auch überregionale Abwärtstrends der Wiesenbrüterpopulationen durch Landschaftsveränderungen mit Rückgang geeigneter Feuchtwiesenlebensräume, verstärkte Prädation und Schwund der Insekten als Nahrungsgrundlage tragen zu dieser Entwicklung bei. Andere, nicht wertbestimmende Arten, wie die Feldlerche, profitieren hingegen im Vogelschutzgebiet von der Entwicklung zu trockenerer und dichterer Bodenvegetation. Das Gebiet ist zugleich Projektgebiet desintegrierten LIFE-Projektes „GrassBirdHabitats“.

Wissen

EU-Vogelschutzgebiete gehört zum Thema:

Vogelschutzgebiete sind Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks. Sie sichern wichtige Brut-, Rast- und Überwinterungsplätze seltener und gefährdeter Vogelarten. Grundlage ist die EU-Vogelschutzrichtlinie.

Ziel ist es, Lebensräume dauerhaft zu erhalten und die Artenvielfalt der Vogelwelt zu schützen – ein wichtiger Beitrag zur Vielfalt der europäischen Vogelwelt.

Quellen und Lizenzen

Objekt-ID: nlwkn-bsg-v13
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/
Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0, https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
(letzter Abruf 29.09.25)
Weitere Informationen zum Datensatz stehen auf den zugehörigen Fachportalen zur Verfügung:
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